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Gut...(& )artig....

29.10.2012
Gut...artig....


Vor einigen Jahren waren sie einfach da, diese Tumore. Hatte,tja,  dass klingt irgendwie verrückt,…oder…??Doch zurück zum Anfang, im Grunde begann diese Geschichte bereits sehr viel früher, nämlich damit, dass eine Art von Allergie lebensbedrohliche Formen annahm,. So schwer,das Noelle auch mit ihrem wunderbaren Hausarzt nicht mehr pokern konnte. In diesem Fall ließ er nicht mehr mit sich spaßen. Das war noch einer der alten Garde, der sich für seine Patienten Zeit nahm, selbst wenn sie ihn auf Streifzügen durch die Freizeitwelt traf, immer besorgt um das Wohlergehen seiner Patienten…Mit einer Einweisung in der Hand, suchte Noelle sich einen Spezialisten in ganz Deutschland aus: Wollte diese Angelegenheit,  nur schnell hinter sich bringen, Zeit ist eben ein kostbares Gut…. Und die Abhandlung der unerfreulichen Untersuchungen, bitte am liebsten, -…..schon gestern.  ….Der Weg führte nach Nürnberg, dass besagte in ihrem Fall, das sie die meiste Zeit, ohne Zuspruch ihre Lieben verbringen musste. Sie wusste Telefonate oder eine Hand im Notfall spüren waren zweierlei Paar Schuhe…In die Klinik ließ Noelle sich bringen denn es sollte ein längerer Aufenthalt werden, mit etlichen Untersuchungen, Testungen und Aha Erlebnissen. Dann kam der Tag, X …an dem man etwas in der Leber fand, was dort nicht scheinbar nicht hingehörte. Es wurde geflüstert, geraunt und vage Andeutungen gemacht aber ,….das Verhalten der Ärzte war viel zu auffällig als das ihr das nicht aufgefallen wäre. Erst nachdem sie die Pfleger unter Druck setzte, erklärten jemand ihr die Begriffe;“ Dingender Verdacht auf bösartigen Lebertumor“, und das ein CT, sowie eine Biopsie angesetzt sind. Alle Gefühle, Ängste, fuhren Achterbahn oder doch 5 er Looping, eine eiskalte Hand ergriff ihr Herz, drückte es zusammen und die Allergie,....die verlor die plötzlich ihre Priorität. Anfangs verheimlichte sie ihren Lieben die Diagnose, zu tief saß der Schock. Während des CT stellte sie Fragen, die ungenügend oder ausweichend beantwortet  wurden und danach schloss sich die computergesteuerte Leberbiopsie an  Halbnackt, unter den Augen von etlichen Medizinstudenten, jagte man eine Nadel, in die örtlich betäubte Haut,. irgendwo zwischen Lunge und  - was auch immer, Zucken unerwünscht und das machte der behandelnde Arzt ihr  lautstark deutlich.  Pah, wie der wohl zusammen zucken würde, wenn man ihm eine dicke Nadel in die Leber sticht und Stücke vom Tumor rausrupft. Der Einstich wurde versorgt, dann durfte Noelle zurück ins Bett gleichzeitig drückte man ihr die entnommenen Proben für die Station in die Hand. Der restlichen Tag verlief im Bett, in tränenreicher, ruheloser Stimmung und mit einem Sandsack auf dem Bauch, der Leber, wegen der Nachblutungen .. Nun hieß es warten, unterdessen wurden die Allergietestungen abgeschlossen und man entließ sie.. Auf der Rückfahrt in die Heimat,  öffnete sie den Arztbericht, und las erneut diesen Verdacht der „Bösartigkeit“ laut vor. Eine Minute war es ganz still im Auto, worauf ihr derzeitiger Reisegefährte des Lebens,…sagte, „Warte ab, selbst wenn es Bösartigkeit bedeuten sollte, – es gibt heutzutage Heilungschancen.. Noelle wusste, das war seine Art damit umzugehen, sie zu beruhigen…. „Ja genau, machen wir uns nichts vor, erwiderte sie – Lebertumore streuen, man kann dann nur noch regeln was zu regeln ist und….. ließ den Satz offen…
Krebs schafft Dich in kürzester Zeit. Leberkrebs lässt Dir meistens so gut wie keine Chance und gutartige Tumore arbeiten langsam. Sehr langsam……Eine Woche, sieben Tage,  168 Stunden, konnten unendlich andauern, wenn man von der Angst gefressen wird.....Noelle`s Hausarzt war es, der in ihrer Anwesenheit mit der Klinik telefonierte und nach dem Ergebnis fragte, die flapsige Antwort die sie erhielt, machte sie fassungslos:“ Wenn wir nicht bei der Computergesteuerten Biopsie vorbei geschossen haben – gehen wir mal davon aus das er gutartig ist“….
In dieser Zeit lernte Noelle sehr viel, wie leicht Menschen durch Sprache zu manipulieren sind." Ein Lebertumor hast Du? Ach...""Ja, so genannte Adenome. Gutartige Tumore.""    Ach ..., ja dann. Denk nicht mehr dran und sei froh, dass Du keinen Krebs hast."Das Wort \'gutartig\' lässt alle Leute glauben, dass der Tod noch mal abgewendet ist. Gutartig klingt gut. Und artig auch noch. Viele Menschen in ihrer Umgebung gingen davon aus, dass es lebensgefährlicher ist, jemanden zu kennen, der Krebs hat, als mit gutartigen Lebertumoren zu leben. Ein interessantes Phänomen, das ihr erst da auffiel. Entstanden durch Sprache. Gutartige Tumore heißt für viele Menschen: Nicht krank und auch nicht lebensbedrohlich gefährdet. Für Noelle war das ziemlich dumm. Suchte sie mal die Möglichkeit, sich in ihrer Todesangst mitzuteilen, klagte sie über körperliche Einbrüche, Schwäche, Erschöpfung, brauchte sie mal Hilfe, durfte Noelle garantiert die Geschichte von jemandem hören, der jemanden kannte, der Krebs hatte oder Rückenschmerzen. "Mein Bruder hatte Krebs. Und der Nachbar meines Chefs auch. Deine Tumore sind doch gut. Und artig auch noch."… Und bei einer erneuten CT Kontrolluntersuchung wurde dann nicht nur einer kontrolliert gesichtet, sondern es tauchte plötzlich noch ein zweiter Tumor gefunden… Ihre beiden, Max und Moritz hatte Noelle sie genannt, waren da – ließen sich nicht verleugnen und die Stimmung der Tumore konnte jederzeit,… von gut in bösartig umschlagen… Angst frißt die Seele auf. In Jahren erschöpfen die gut…artigen Dich so sehr, dass Du weinst, wenn Du Dir vor dem Schlafen gehen die Zähne putzen sollst oder beim Supermarkt noch Brot kaufen musst. Sie machen Dich vollkommen leistungsunfähig. Aber sie sind ja gut und artig, diese Tumore. Dass Du an jeder Ecke einschläfst, wird Normalzustand und die Allergie tat ihr übriges dazu.Mit der Zeit hatte sie sich dann eine Überlebensstrategie zurecht gemacht, ….nein nicht verdrängen sondern,….alternative Wege beschritten, und das ganze über einen Heilpraktiker, bekam viel Medikamente für die Leber, und Co. – Solche die, die Kasse natürlich nicht bezahlte. Darüber hinaus trat die Allergie unter der Noelle immer noch heftig litt, in den Hintergrund,. . der Körper hat seine eigne Sprache und Noelle, sie fühlte sich einfach nicht mehr wohl in ihrer Haut…..Trotzdem bekämpfte sie diese gut…artigen Gewächse in ihrem Körper, entwickelte in dieser Zeit einen solchen Lebenshunger, und …gewann den Kampf. Die Leber regenerierte sich, wächst normal, erholte sich wie der Schwanz einer Echse . Ein bisschen Aufbau, ein bisschen Pflege, und sie geht demnächst wieder ab, wie ein geölter Blitz und Donner.Leben, lieben mit jeder verdammten Zelle ihres Körpers, mit ganzem Herz und der Seele, leben und nochmal leben.Dennoch folgten weitere Etappen- Klinik Aufenthalte, sechs Wochen, 3 Wochen, 5 Wochen in der Uni Münster,um einen weitere Kämpfe auszutragen, denn die Allergie ließ sich nicht unterdrücken – im Gegenteil, Dabei wünschte sie sich nichts sehnlicher, als dass die irdische  Hülle genas, dieses Fieber endlich los zu lassen. .Am letzten Tag, der letzte Tag in Münster begann, – heimwärts sollte es am nächsten Morgen gehen, aber unverhofft kommt oft. Die Zimmertüre schwang auf und eine ganze Armada von Pflegern und Schwestern inkl Arzt, betrat das Zimmer, erklärte ihr ganz nebenbei, das man noch unbedingt eine Knochenmarkbiopsie machen musste, aus dem Beckenkamm. Fragen türmten sich auf, wieso, warum,… rollten sich langsam über die Zunge,.. dann sprach man von malignen B Zellen. Inzwischen kannte Noelle den Begriff „maligne“ von den  „gut – artigen“ Tumoren… Dann hielt man sie auf dem Bett fest und sie,…. ließ diese schmerzhafte Tortur über sich ergehen,… Im Anschluss folgten mehrere Kontrollbesuche in anderen Kliniken, man entnahm ihr  wieder und wieder Knochenmark, doch der unbändige Lebenswille, der Lebenshunger überwog, fraß diese malignen B Zellen einfach auf.…Vielleicht lag es auch daran, …das sie sich nicht mit den Gedanken „Bös-artig“ beschäftigte, sie einfach nicht mit dem notwendigen Ernst betrachtete…. Das maligne ging unter,…. auf der Überholspur des Lebens. Was zurück blieb, war die Allergie, die immer noch wütend ihre Spuren hinterließ, ihr schwer  zu schaffen machte, den Odem und auch oft den Lebensatem nahm. Erneut brachte sich Gevatter mit der Sense in Erinnerung,…was einen weiteren Klinikaufenthalt zur fortsetzte, – in einer anderen Klinik in einer anderen Stadt, ….Bedeutete, die Allergie trat wiederholt in lebensbedrohlicher Form zu tage.. Es hieß wiederum unzählige, gruselige Untersuchungen, Testungen und Ultraschall von allen möglichen Organen.  Tja,  manchmal ist das fast so, – als ob die Allergie eine Art von Warnsystem in ihr ist, denn bei der Ultraschall Untersuchung der Schilddrüse, verhielt sich der Arzt wiederholt sonderbar. Auf ihre gezielten Fragen antwortete er nur ausweichend und „der Professor  konsultiert Sie gleich persönlich im Zimmer“..  Nachtigall ich hör die trapsen, schoss es ihr durch den Kopf…. Ihr Bauchgefühl sollte recht behalten, der Professor teilte Noelle mit, das ihre Schild…drüse  voller Tumore war, man jedoch nicht sagen konnte, ob sie – gut oder bös…..“artig“ wären. Was für eine Wahlmöglichkeit… Man müsse sie entlassen aber sie sollte sich am nächsten Tag, sofort zur OP auf einer anderen Station einfinden. Und wieder stand Noelle dort, – und blickte dem Abgrund der Angst in die Augen… Leben ist nicht endlos, dass hatte sie in der Vergangenheit gelernt und,….. wer nicht kämpft hat verloren….Noelle war von je her  eine Einzelkämpferin, seit dem Tag ihrer Geburt. ( aber, das ist eine andere Geschichte) Manchmal fragte sie sich, woher diese Kraft, dieses Ur-Vertrauen…der Lebenswillen kam, trotz allem positiv zu denken, ….Die OP verlief gut, auch wenn es ihr Schwierigkeiten bereitete, den Kopf anzuheben, nur mit der Allergie, die ihr ab und an den Atmen nahm, rechnete man in dem Augenblick nicht. Daher verbrachte Noelle den Tag angeschlossen an einer Infusion, in der Notfallambulanz. Der behandelnde Stationsarzt  fand einfach keinen Zugang zu ihren Venen.. Nach ein paar Tagen verließ sie die Klinik und nach einer Woche kam das positive Ergebnis.…Die Tumore waren gut….und vor allem „artig“  –man hatte alles, die Schilddrüse entfernt….. Tja, lieber Gevatter mit der Sense, auch wenn du von Zeit zu Zeit heftig flirtest, noch steht Noelle nicht im Buch des Schicksals.  Scheinbar hat sie noch Aufgaben im Leben zu erfüllen, – selbst wenn das noch bedeutete, die Mandeln zu opfern und den Zungengrund zu läsern, damit…die Allergie ihr nicht so dramatisch den Odem des Lebens raubt. …..Ihren Überlebenswillen ließ sie sich nicht nehmen, und brechen schon gar nicht …….Etliche Jahre hatte Noelle sie, diese Tumore. Hatte..., klingt irre. In Zeit hat sie viel über sich und andere gelernt, wie leicht Menschen durch Sprache zu manipulieren sind.  Wie sehr Menschen sich erschrecken lassen, nicht mit jemanden umgehen können, dessen Leben vielleicht am seidenen Faden hängt. Was es bedeutet, sich verlassen zu können auf Versprechen oder ob das nur Versprecher sind. Dass in guten wie in schlechten Zeit, eine ganz unterschiedliche  Wahrnehmung, Verantwortung für jeden einzelnen Menschen sein kann.Und eine Hand - im Notfall real zu spüren und fühlen etwas wundervolles  aber nie selbstverständlich ist....
Doch wenn Du Dich bemühst, verdammt viel Glück hast, so wie sie im Laufe ihres Lebens, dann findest Du einen begnadeten Arzt, einen hervorragenden Chirurgen.Nicht unsere Ärzte sind das Problem. Unser in den letzten Jahren schlecht gemachtes Gesundheitssystem ist es. Und die Patienten, die sich alles stillschweigend bieten lassen.Die Ärzte sind großartig und bringen enorme Leistungen, tragen Verantwortung die nicht anerkannt werden!
Und Noelle,.....sie ist dankbar für deren Leistungen, für ihr Leben, den Lebenswillen und für ihre Gefühle, für ihr Herz, Ihren Glauben an die Liebe, ihre Träume und den Himmel auf Erden,  wohin es sie auch führen mag….
Wahnsinn! Sie ist gesund……Eine wahre Geschichte,  doch wer weiß das schon wirklich?.......ABER vom und aus dem Leben geschrieben…

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