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Schattenreich....

 

17.08.2012   08:25:32
Die Pferde und auch die Schafe, es scheinen die gleichen wie beim letzten Besuch zu sein, wachten auf und schauten mich erstaunt an. Selbst das wild um sich blickende, schwarze Schaf mit den verwirren Augen ist dabei, aber es verhielt sich träge... Alle Tiere blieben ruhig stehen, oder liegen, an der gleichen Stelle und starrten mich nur an, als ich an Ihnen vorbei ging. So wie ich war, in meiner Jeans, den Nike`s an meinen Füßen und der dünnen Jacke. Auf ein dickeres Gewand hatte ich keine Lust, ich brauchte die Atmosphäre, Luft, Wind aber erkalten wollte ich auch nicht. So schaute ich zum Himmel hinauf aber Wolken verhüllten, vertilgten sofort meinen Blick auf die Sterne. Es war so trübe, trotzdem empfand ich die Luft als schön, klar, rein. So als wolle sie mich bedecken, einwickeln und umhüllen. Ein leichter Nebelschleier verdeckte die Deutlichkeit der angrenzenden Felder, und die Aussicht über den Gräsern, die sich träge im Wind hin und her schaukelten. Ein kühler Wind frischte auf, fast schon beißend aber doch wohltuend und ich wünschte mir, er wäre frecher, würde mir die Haare verwehen, den Kopf durchpusten aber er blieb so zahm. Alles um mich herun war lautlos, geruhsam,… ja fast idyllisch. So lief ich über den Feldweg weiter runter, bis zum Rheinufer, schaute dann den Wellen zu, die stärker, heftiger wurden, wenn ein Schiff vorüber zog, es waren nicht so viele wie tagsüber, aber es gab dem Wasser weitere Bewegungen, einen Hauch von Nachtleben.

 

Der Laut, der Klang der Wellen die das Ufer erreichten, war ein leises plätschern, & auf seine Art sehr beruhigend, so starrte ich auf die Bewegung und lächelte leise. Eine Weile schaute ich den Schiffen zu, wie lang ich da saß, weiß ich nicht mehr genau. Dann legte ich mich zurück, in den Sand,ließ den Blick erneut nach oben in den Himmel wandern. Der von wenigen Muscheln durchzogene Sandstrand am Rhein war nicht so schön wie das Liegen auf der Wiese, im Schnee oder an meinem See, doch das bemerkte ich dabei nur am Rande. Die schweren, dunklen Wolken immer noch im Blick, die ihren Ballast schleppend an mir vorrüber zogen, ihn aber doch nicht abwarfen.Irgendwann richtete ich mich auf, legte die schmutzigen Turnschuhe und die Sneakersöckchen nebeneinander, krempelte mir die dünn gewordene Jeans hoch und tauchte die Füße in das kalte Wasser des Rheins. Ein sehr schöner Sinnesreiz, trotzdem genoß ich den ersten Schreck. Das Wasser, das wellenartig gegen meine Beine schwappte, zauberte mir kleine Lächeln auf mein Gesicht, Lichtblicke in die Augen. Die Tränen des Schlafes waren schon fast vertrieben. Langsam erlebte ich mich wieder sicher, wohlbehalten ruhig und geborgen in mir. Manche mag es überraschen, dass ich mich außerhalb meines Reiches, so sicher fühle und frei, begründen kann ich es nicht. Dann packte ich die Socken in die Schuhe und machte mich auf den Rückweg, so,.... wie ich war. Das morgentautragende kühle Gras war weich, sehr sanft zu meinen Fußsohlen, ebenso der weiche Feldboden, der sie mit einer bodenhaftende Schicht überzog. Erst auf der Straße zog ich meine Schuhe wieder an, auf spitze Steine oder andere Gegenstände treten könnte sehr schmerzhaft sein . Die Rückfahrt im Auto erschien mir kürzer als die Fahrt zum Wasser,die Strassen noch menschenleer, die Stadt hielt ihren pulsierenden Atem an und schlief noch.. Zuhause angekommen,  begüßte mich der kleine Vierbeiner, der mit seinem Herrchen seine erste Morgenrunde lief. Müde war ich jetzt,- doch schlafen kam aber nicht mehr in Betracht. Es wurde schon hell und noch einmal wollte ich nicht in diese Art der Träume fallen,- die mich raus und bebend, ruhelos, zittrig machten. Es geht mir etwas besser, die Tränen sind fort, getrocknet . Die letzte Dunkelheit des Schattenreiches, der Sog der Angst und der Traurigkeit vorbei. Nur die Müdigkeit die ist voluminös, und sie wird es wohl auch bleiben.....

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