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Zeit für Wunder....

mein Avalon....

 

02.02.2012 19:55:49
Ich kann sie lesen, die Gedanken,wie sie wild, kunterbunt umher wirbeln,… laut  werden mit Ihren wispernden Stimmen, chaotisch durcheinander brabbeln... ......Traumreisen...nach....

Mein Avalon...
Am See, die nasse, klamme Luft war sehr kalt. Trotz warmer, dicker Kleidung, drang die feuchte Winterluft eiskalt in ihren Körper, in ihre Glieder, daher schlug die Frau auf der Bank ihren viel zu weiten Mantel enger und den Kragen hoch. Ihren Blick hatte sie starr, still auf den See ausgerichtet. Um die Mittagszeit am See angekommen, hatte sie sich auf diese spezielle Bank gesetzt und seither nicht mehr bewegt. Die inzwischen untergehende Wintersonne schien auf Ihr Gesicht, verhangene grüne, Augen traurig auf die Umgebung gerichtet. Das Stück achtlos weggeworfenen Papier, das der kalte Wind, um ihre Füssen verwirbelte, nahm sie nicht wahr. Sie saß nur da, wortlos, still, …regungslos,…. innerliche Atempause, Zwiesprache suchend,… auf einer ihrer endlosen Abstecher, Wanderungen, die sie fast täglich zu ihrem See führten
Momente, die sie brauchte, um wieder auf die Beine zu kommen. Sie erinnerte sich an die Vergangenheit, die Geschichten und Phantasiereisen, die sie gemeinsam unternommen hatten. aber ganz besonders an seine letzten Worte, als er von seiner Angst sprach, sie enttäuschen zu können. Wie wenig er doch von ihr wusste, ….wie wenig er von Ihrer Sorge sah, ihn nicht zu genügen, - was, ...wenn er von Ihrem lang tief verschlossenem Geheimnis erfuhr. Wie würde er damit umgehen,... was,... wenn er sie damit auch alleine ließ?  Es verging nicht einen Tag, an dem sie nicht an ihn dachte.......
N un saß sie hier, an ihrem See und grübelte, brütete über den Umstand nach, suchte eine Lösung, Hinweis….einen (Aus)Weg.....Hier wollte sie das abrupte Ende ihrer Geschichte, vielleicht eine Weile vergessen, verstehen und ihr Gefühlschaos ordnen, denn seine Wahrheit, seine Sprachlosigkeit, die möglicherweise auf einem Missverständnis beruhte, dass in seinem Umfeld zu suchen war, hatte zu dieser Trennung, zu seinem untertauchen geführt. Und jetzt Wochen nach dieser Unstimmigkeit, begannen ihre Spaziergänge des Verstehens.Sie vermisste ihn so sehr aber sie wusste auch, er konnte nicht raus aus seiner Haut, wollte er es doch so sehr, aber die schwarzen Vogel, seine Angst, seine Verantwortung, vor einer erneuten Enttäuschung und vor der Nähe, ließen ihn einfach nicht über seinen Schatten springen.
Sie dachte an die Erlebnisse aus ihrem Vorleben....Erfahrungen aus ihrer Vergangenheit kamen in ihr empor,.... krallten sich wie eine eiskalte Hand um das wildpochende,  heftig schlagende Herz, und sie dachte an die Zeit , die sie gebraucht hatte, um danach ...überhaupt wieder auf die Beine zu kommen. Jedoch diese Situation ließ sich keinesfalls mit der damaligen Sachlage vergleichen.
Während sie über eine Lösung sinniert, legte sich Nebel wie ein eiskalter Hauch über das Wasser,... die Büsche, Bäume sie räkelten, dehnten sich aus.... als gespenstische, geisterhafte Gestalten. Nur einige Sonnenstrahlen,... die hinter Wolken hervor kamen, tauchten den Ort in ein diesiges, fast unheimliches Licht.... Wellen gluckerten, platschten ans Ufer und verrieten  „seine“ Ankunft. Zuerst.. sah sie eine Hand, die den Nebel teilte und sich ans Ufer krallte und ....w,ie Neptun persönlich, ,... so entstieg er dem Nebel.Sie riskierte es kaum ihren Augen zu trauen, es war ihr so,... als ob ihr größter Wunsch vom Universum erhört worden war, einem kurzen Augenblick verharrte sie, dann.... zog sie Ihren Mantel aus hängte ihn dem zitternden Mann über die Schulter.. Sein graumeliertes schulterlanges Haar, verdeckte einen Teil des Gesichtes. Doch als er den Kopf anhob, sein wirres Haare aus den Augen strich, sie ansah, war es ihr, als würde der Boden unter ihren Füßen zu Schlick, zu Treibsand werden und sie darin langsam versinken.... Ihre Augen waren erneut in den seinen gefangen, ...blickten einander in die Tiefe der Seele aber unfähig, sich zu bewegen, sie spürte die Eiseskälte, die langsam an ihren Gliedern empor gekrochen kam.
Er löste den Blick als erster, drehte sich halb zum See..... "Habt Dank“ sagte er und begann vorsichtig dem Weg,....ihrem Weg zu folgen. Ohne ein Wort umrundeten sie gemeinsam den See. Seine Augen waren auf den Boden gerichtet,... ihre auf seinem Gesicht, seinem Haar und seinem Körper. Sie erinnerte sich an jedes noch so kleine Detail und sie spürte die Kälte nicht mehr, wohlig warm war ihr in seiner Nähe.  Schüchtern suchte ihre Finger seine Hand, wie damals,..... bei ihrem ersten Kuss, ...suchte nach der Hand,  die aus dem viel zu kurzem, aber weitem Ärmel des Mantels heraus ragte.
Er ließ es geschehen,  und seine Hand umschloss eiskalt,feucht... ihre warmen  Finger. Die Statur seines Körpers schien schier den Mantel zu sprengen, so begannen sie den zweiten Rundgang um den See,…….Hand in Hand. Als sie erneut die Bank erreichten, setzten sie sich. ...Seine Hand hatte sich aus der ihren gelöst und hielt den Mantel, ihren Mantel eng zusammen. Fast schien es so,als wollte er sich diesen als eine zweite Haut aneignen, die ihn fest umschließt.  Seine Augen waren unbeweglich apathisch auf den See gerichtet, große ausdrucksvolle Augen, die unglücklich in die Welt, über den See blickten.  Schützend & tröstend legte sie Ihren Arm um ihn, während sein Zittern durch den Mantel drang, gleichmäßig….wellenartig, wie die, …. die ans Ufer rollten. Nur seine, waren von der Sorte, die sofort ihr Herz trafen, die Herzwand, Seelenhaut ganz tief drinnen….
Der Nebel lag immer noch wie ein weißes Tuch über dem Wasser, und wie zerzauste Zungen, krochen die Nebelfetzen gespenstisch über die ufernahe Zone, direkt auf ihn zu..... Der dichte Bodennebel sah aus wie eine heftig brodelnde Suppe, wabberte ganz eng, knapp über dem Boden, bildete eine Fessel um den Körper ihres Seelengefährten. ...Zweifelnd, zaudernd stand er auf und einen winzigen Moment ruhte sein Blick wieder vertrauensvoll ganz tief in ihren Augen.....Die Bank, der See, alles herum verschwand, wurde locker, unfertig,…mit unscharfe Konturen,…verwischte .... fast so,.... als wenn man aus einer Vision, einem Traum erwachte…
Dann schritt er schon wieder in Richtung des See´s während der Nebel um ihn herum, aufwallte, dichter wurde,…. stieg hoch & umschlang ihn …..und seine Gestalt verschwand wieder im Nichts…….“Bitte bleib doch…,“ wollte sie ihm noch nachrufen, - aber so plötzlich wie er aufgetauchte war er auch wieder verschwunden……verschluckt , vom dichten Nebel, unsichtbar für ihre Augen,….einverleibt von dem See,.... ein Teil des Wasser, das in gleichmäßigen Wellen , unablässig an`s Ufer schlug......
Nichts, gar nichts mehr was jetzt noch an seine Gegenwart, seinen Aufenthalt erinnerte, nichts an das Gefühl seiner Geborgenheit, die wortlose, schweigende Seelenverwandtschaft, die tiefe Verbundenheit,…die sie nur in seiner Nähe gefühlt hatte.....Nach so langer Zeit wieder einen Weg mit ihm zusammen, in seiner Gesellschaft,….Hand in Hand gegangen zu sein, - das war unglaublich, mehr als sie je in Worte fassen konnte....
Als ihr Blick erneut auf den See fiel, auf den sich zurückziehenden Nebel, sah sie im Wasser etwas Dunkles ans Ufer treiben,... ihren Mantel. Der Nebel, der See gab ihr einen winzigen Teil wieder zurück, es war auch ein Teil von ihm, er hatte den Mantel beim Spaziergang getragen….Sie ging ans Ufer, zog den Mantel aus dem Wasser, wrang ihn aus und zog ihn sich klamm über die Schultern. Immer noch fühlte sie darin seine Dasein, seine Anwesenheit ein klein wenig seiner Geborgenheit, mit der er sie auf dem Weg, beim Spaziergang so wortlos glücklich gemacht hat. Mit ihrem Mantel auf den Schultern setzte sie einen Schritt vor dem anderen…und begann erneut mit der Umrundung ihres Avalons, des See`s.  Zufrieden, ihn auf „diese Art und Weise“ bei sich zu wissen….und nicht mehr "allein“ diesen Weg“ zu gehen….….

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